Lage?
Die Location der Party-Reihe wechselt immer mal wieder, aktuell ist sie in der Bar 1820 in Berlin beheimatet. Der kleine Club liegt nur eine Bahn-Station vom Alexanderplatz entfernt direkt an der U-Bahn-Station Rosa-Luxemburg-Platz. Bestens zu erreichen also. Das Schild ist winzig, im Zweifel kann man jemanden fragen, in den benachbarten Bars und Kneipen ist auch zu später Stunde noch viel los.
Location? Preise?
Hinab in den unterirdisch gelegenen Club geht es über eine lange, manchmal auch unbeleuchtete Treppe. Das ist nicht unpraktisch (sofern man nicht fällt) - so können sich die Augen gleich ans Dunkel im Inneren gewöhnen.
Nähere Infos zum gastgebenden Club gibt es hier, Infos zu den Veranstaltungen von "In Goth We Trust" hier. Der Eintritt zur Party kostet 6€ (Stand Februar 2016).
Die Party ...
... ist vor allem nicht so gut besucht, wie sie es verdient hätte. Sicher mit ein Grund dafür ist die kaum vorhandene Werbung. Man muss schon gezielt suchen, um die Party überhaupt zu finden.
Schade eigentlich, denn es herrscht eine entspannte, lockere, nette Atmosphäre. Los geht es um 23.45 Uhr, die meisten kommen gegen ein Uhr.
Leute?
Sehr angenehm und für Berliner Verhältnisse schick und sorgsam gekleidet. Hauptsächlich Goten alter Schule, teils mit hübschen Vogelnestern, ein bisschen rüschig, ein bisschen punkig, ein
bisschen Indie, insgesamt eine schöne Mischung. Nur mehr hätten es sein können, es waren vielleicht 50 Leute da. Die aber haben sich offensichtlich wohl gefühlt.
Witzig: Der Barmann an der einzigen Bar im Club sah aus wie Carlos Santana in sehr jungen Jahren zu Stirnband-Zeiten. Ein Gast mit Hut und Anzug am "The Mission"-Abend hätte zudem als Zwilling
von Jan Delay durchgehen können. Und vom DJ darf man annehmen, dass er im Sonnenlicht zu Staub zerfällt. Doch in dem finsteren, allein von Grablichtern und dezenten Scheinwerfern erleuchteten und
von Nebelwolken durchzogenen Club stellt das nun wirklich kein Problem dar.
Musik?
Gute, alte Wave-Klänge tun auch mal gut, von Cyber- und Knicklichter-Sound bleibt man hier verschont, allerdings auch vom musikalisch gar nicht sooo weit entfernt liegendem Synthie-Pop. Am "The
Mission"-Abend gab es mottogetreu viele Songs der Band, getanzt wurde selig zu "Severina" oder eben zu "Garden of Delight". Herrlich auch, nach so vielen Jahren mal wieder den Intro-Spruch von
"Wasteland" so richtig laut in einem Club zu hören: "I still believe in God - but God no longer believes in me."
Schade: Auch diese eigentlich schöne Oldschool-Party leidet an der Mainstream-Phobie. Die sorgt dafür, dass die Tanzfläche zu oft und zu lange leer bleibt, weil die gespielten Lieder selbst für
Goten der alten Schule einfach zu unbekannt sind. Oft bekommt man das Gefühl, dass die DJs entweder ihre persönlichen Hits spielen wollen oder dass sie sich untereinander in einem seltsamen und
überflüssigen "Wer spielt die noch selteneren Songs"-Wettstreit befinden. Das ist schade, denn auch bei dieser Party möchten die Gäste vor allem eines: tanzen. Also stehen sie am Rand der
Tanzfläche und warten und warten, bis der DJ seine "Und jetzt mal fünf unbekannte B-Seiten am Stück"-Phase endlich beendet hat.
Ein Tipp: Songs wie "Like a Hurricane" - wohl das bekannteste Lied von "The Mission" - oder auch alle tanzbaren Lieder von "The Cure" hört man heutzutage eh fast gar nicht mehr auf Parties. Also
rauf damit auf den Plattenteller! Auch "Pink Turns Blue", "The Smiths" oder "Killing Joke" funktionieren in diesem Umfeld bestens. Und ziehen die Leute auf die Tanzfläche.
Fazit?
Spaß macht die Party trotzdem, man merkt, die Veranstalter sind Überzeugungstäter und lieben die Musik, die Leute und die Szene. Hier kann man in netter Umgebung und bei wunderbarer Musik in Ruhe
quatschen, gucken, entspannt Bier trinken und auch hier und da mal tanzen. Wenn sich das rumspricht und die DJs dann noch den Mut finden, auch mal ein paar Gassenhauer aufzulegen, wäre die Party
noch ein bisschen toller. Nahezu perfekt.