Von Batty Blue
Endlich einmal Rammstein live erleben! Ein Rammstein-Konzert sieht man nicht nur, man riecht, hört und fühlt es!
Doch von Anfang an.
Der Einlass an der Berliner Waldbühne startete am Freitag um 17 Uhr. Die Gruftboten kamen um ca. 17:30 Uhr mit der S-Bahn dort an. Leider mussten wir dann fast zwei Stunden am Einlass anstehen. Die eigentliche Ticket- und Taschenkontrolle (bei Rammstein muss das ja alles etwas komplizierter sein, mit personalisierten Karten etc.) dauerte erstaunlicherweise dann aber nur wenige Sekunden.
Um 19:30 waren wir dann auch pünktlich zu Beginn des Gigs der kanadischen Elektroclash Band „Peaches“, mitsamt Getränken auf unseren Plätzen. Da wir so lange am Einlass warten mussten, waren leider nur noch Platze auch den oberen Rängen frei. (An die 22.000 Leute, die an diesem Abend auch dort waren: Wir standen bei der großen Fanflagge).
Die Wetterprognose sagte, es würde am Freitag gegen Abend regnen oder Gewitter geben, und so kam es dann auch. Die Solokünstlerin Peaches betrat die Bühne - und prompt fing es an zu schütten. Das größtenteils schwarz gekleidete Publikum verwandelte sich in ein farbenfrohes Meer aus Regenschirmen und knallbunter Regenbekleidung.
Peaches Performance, mit reichlich Tanz und Showeinlagen ihrer zwei Tänzerinnnern, war dann auch nach gut einer halben Stunde um.
Ich vertrete die These: Je mehr Show eine Band auf der Bühne macht, desto schlechter ist deren Musik. Die einzige Ausnahme davon ist Rammstein. Peaches leider nicht!
Um 21 Uhr hörte es endlich auf zu regnen, und der Hauptakt RAMMSTEIN betrat die Bühne. Yeah!
Wahrscheinlich sind ein paar Vögel tot von den Bäumen rund um die Waldbühne gefallen, so laut waren die ersten Sekunden mit Feuerwerk und Pyro-Gedonner. Und so ging es auch weiter.
Die Band spielte ein gut 90 Minuten langes Set mit 17 Songs. Es gab reichlich Pyrotechnik zu bestaunen. Der Sound war glasklar, hätte bei unseren Plätzen aber gerne noch etwas lauter sein können. Rammstein beschränkte sich bei dem Auftritt auf das Wesentliche, die Musik, und ließ zum Großteil die etwas peinlichen Showeinlagen weg.
Bei einem Rammstein-Konzert riecht es so ähnlich wie bei Silvester, mit den ganzen Böllern und Raketen, die gezündet werden. Oft war die ganze Bühne abwechselnd in dichten Rauch/Nebel und Feuer gehüllt. Einfach unglaublich!
Durch die Bauart der Waldbühne, ähnlich wie ein Amphitheater, kann man von jeder Stelle aus vortrefflich auf die Bühne sehen. Das Publikum an dem Abend hat mich überrascht, eigentlich hatte ich mit ungefähr 20% Szenemenschen und 80% Stinos gerechnet, es war dann doch eher andersherum.
Die Setlist:
- Ramm 4
- Reise, Reise
- Hallelujah
- Zerstören
- Keine Lust
- Feuer frei!
- Seemann
- Ich tu dir weh
- Du riechst so gut
- Mein Herz brennt
- Links 2-3-4
- Ich will
- Du hast
- Stripped (Depeche Mode Cover)
Zugabe:
- Sonne
- Amerika
- Engel
Mir persönlich fehlten noch die Songs „Asche zu Asche“ und „Eifersucht“, um das Konzert perfekt zu machen.
Schon beim ersten Song fing die ganze Waldbühne an mitzusingen, seht Euch mal am besten diesen Mitschnitt dazu an.
Das Konzert hat riesig Spaß gemacht, hätte allerdings gerne noch etwas länger dauern können. Aber wahrscheinlich wäre dann meine Stimme bis zum heutigen Tag noch nicht wieder da.
Eigentlich wäre auch noch ein Rammstein-Shirt schön gewesen, doch 30 Euro für das aktuelle Tourshirt war dann doch zu teuer. Wenn ich das mit dem Tourshirts von Project Pitchfork vergleiche, dann kosten deren aktuelle Shirts 25 Euro und sind zudem auch noch aus Biobaumwolle und Fairtrade-gehandelt.
Das Ticket hat in der Hardcoverversion 86€ zzgl. 4,90€ Versand gekostet. Die Karte galt an dem Abend zudem auch Ticket für den ÖPNV (Berlin ABC-Karte).
Das Bier hat in der Waldbühne 4 Euro (zzgl. 2 Euro Becherpfand) gekostet. Zu loben sind die sauberen sanitären Einrichtungen und die große Anzahl der Toiletten.
Fazit: Ein Rammsteinkonzert lohnt sich auf jeden Fall, man sollte nur mindestens 1 Stunde vor Einlassbeginn da sein, um nicht ewig warten zu müssen und gute Plätze zu bekommen.