Von Batty Blue
Wer in Hamburg ausgeht, stößt eventuell auf die Bar "Der Clochard", eine Bierkneipe, die
rund um die Uhr auf hat und wo regelmäßig auch Livemusik geboten wird. Auch wir wollten dort eine Band sehen - und haben uns im Clochard gleich mal umgesehen.
Wo liegt sie?
Die kleine Bar befindet sich in der Stadtmitte von Hamburg, direkt an der Reeperbahn. Von der U-Bahn Station "St. Pauli" muss man nur gut zehn Minuten dorthin laufen.
Was bietet die Bar?
Beworben mit der Aussage "Die billige Kneipe auf der Meile - Rund um die Uhr", kann man sich ja schon denken, dass es sich hier nicht gerade um eine High-End-Bar handelt. Statt Schickimicki
gibt's eher Randgruppen-Feeling.
Durch einen nicht sehr Vertrauen erweckenden Durchgang gelangt man zur Bar im Obergeschoss. Der ziemlich übersichtliche, sprich winzige und finstere Barraum scheint nur noch durch die Unmenge von
Stickern zusammen gehalten zu werden. Die ganze Location bietet neben der unerträglichen Hitze auch noch einen etwas unangenehmen Geruch.
Wer will, kann sich an die Bar setzen oder auf ein paar Holzbänke, die im Raum stehen.
Ein kleiner Bereich schräg gegenüber der Theke ist den Bands vorbehalten. Diese müssen sich einen gut acht mal zwei Meter kleinem Platz mit der Technik teilen.
Besonderheit:
Wem nach Frischluft ist, dem sei der (vergitterte) große Balkon empfohlen. Auf den paar Bierzeltgarnituren dort draußen kann man es gut aushalten und hat zudem auch einen netten Blick auf
Hamburgs berühmte Partymeile.
Doch Vorsicht! Der Durchgang zum Balkon ist so niedrig, das man sich auf jeden Fall den Kopf anschlägt, wenn man sich nicht bückt.
Größe und sanitäre Anlagen:
Geschätzt können sich maximal 40 Personen im Barraum und nochmal 30 auf der Terrasse aufhalten
Die Toiletten sind erstaunlicherweise nicht so schlecht wie befürchtet, es gab sogar Seife und kühles Wasser, aber keinen Spiegel. Macht nix, hier geht man eh nur hin, wenn man es wirklich gar
nicht mehr vermeiden kann.
Preise?
Es gibt eine überraschend große Auswahl an verschiedenen Getränken, insbesondere diverse Biersorten. Gefreut haben wir uns, dass es neben Astra und Becks auch Diebels in Flaschen gab. Ein Bier
kostet dort je nach Sorte um die 3 Euro.
Was für Gäste gehen dorthin?
Nun ja, die Franzosen nennen ihre Stadtstreicher Clochards. So schlimm ist es dann doch nicht. Das Publikum der Hamburger Bar setzt sich aus ein paar Punks, Nachtschwärmern, Laufkundschaft von
der Reeperbahn (zum Beispiel ein paar der vielen, vielen Jungesellenabschiedsgrüppchen) und den Bands, die am jeweiligen Abend auftreten, zusammen. Und natürlich sind auch deren Fans da. Als wir
im Clochard waren, gab es trotz der wilden Mischung keine Probleme oder gar Stress.
Ein Tipp (oder eher eine Warnung?) für Besucher zukünftiger Konzerte:
Es gibt keinen konkreten Zeitplan. Wenn der Beginn 22 Uhr lautet, ist das eher ein "Ja, mal sehen, so ungefähr 22 Uhr, aber kann auch später sein". In unserem Fall hat die dritte Band des
Abends, die wir sehen wollten, um 1.40 Uhr angefangen. Da konnten wir locker noch was essen gehen und ein bisschen über die Reeperbahn schlendern.